Urologische Tumorerkrankung

Urologische Tumorerkrankungen

In unserer Praxis werden alle urologischen Tumorerkrankungen behandelt. Hierzu zählt im einzelnen die Tumorfrüherkennung, die Beratung zu aktuellen Therapiemöglichkeiten und die Vermittlung an spezialisierte Krankenhäuser, die konservative (medikamentöse) Tumorbehandlung und die Tumornachsorgeuntersuchungen.

Hodentumoren betreffen meistens jüngere Männer. Der Altersgipfel liegt für Seminome bei 37 Jahren, für Nichtseminome bei 28 Jahren. Die Therapie besteht in der Regel zunächst in der operativen Entfernung des Tumor tragenden Hodens. Abhängig von Art und Stadium des Tumors können sich weitere Operationen, eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie anschließen. Die Heilungschancen sind heute sehr gut. Unabhängig von Tumorart und Stadium können weit über 90% der betroffenen Patienten vollständig geheilt werden.

Blasentumoren wachsen in der Regel zunächst symptomlos und fallen oft durch Abgabe von Blut in den Urin erstmalig auf. Die Verdachtsdiagnose kann durch Ultraschall gestellt werden und wird durch eine Blasenspiegelung gesichert. Blasentumoren können meistens im Rahmen eines kurzen Krankenhausaufenthaltes mit Hilfe spezieller Techniken (ohne Schnitt) durch die Harnröhre entfernt werden.

BlaseNMP 22 - NMP steht für Nukleäres-Matrix-Protein. Diese Proteine findet man im Zellkern, wo sie verschiedene Aufgaben u. a. während der Zellteilung die DNA-Organisation, 3D-Struktur des Zellkerns erfüllen. NMP gibt es tausendfach im Zellkern, und sie variieren durch Zelltyp, Zelldifferenzierungsphase, Zellzyklus und Tumortyp. Der Zellkern ist buchstäblich der Ort allen Anfangs! NMP22 ist ein Marker für das Harnblasenkarzinom und wird bei Vorhandensein von Tumorzellen vermehrt produziert. Die Früherkennung eines jeden Tumors ist der Schlüssel für eine erfolgreichere Behandlung.

NMP22 wurde von der FDA (amerikanische Zulassungsbehörde) für das Screening und Monitoring beim Harnblasenkrebs zugelassen. Weltweit gibt es bis heute nur zwei Tumormarker, die für diese beiden Fragestellungen von der FDA zugelassen worden sind.

In der größten europäischen Studie, welche mit NMP22 in der Urologischen Klinik im Nordwestkrankenhaus in Frankfurt mit über 700 Patienten durchgeführt und im BJU International (Vol. 88, Issue 7, 692-701) im November 2001 publiziert wurde, bestätigte man den hervorragenden Nutzen des NMP22 für die Frühdiagnose eines Blasenkarzinoms.

Korrekt durchgeführt, ergänzt NMP22 als immunologischer Test die Zystoskopie, und beide gemeinsam erhöhen die diagnostische Sicherheit für Arzt und Patient. Die NMP22 Bestimmung ist ein einfacher Urintest und ist in zwei Testformaten erhältlich:

  • NMP22-EIA: quantitativer Enzymimmunoassay; Labortest; Urinprobe muss in ein Privatlabor verschickt werden.
  • NMP22-BladderChek: qualitativer Schnelltest, der während des Patientenbesuchs in der urologischen Praxis durchgeführt werden kann. Ergebnis nach 30 Minuten vorhanden. Nur 4 Tropfen Urin werden benötigt.

So funktioniert der NMP22 BladderChek:
Der frisch gewonnene Urin wird in einem Plastikbecher gesammelt. Bis zum Testansatz bleibt die Probe bei Raumtemperatur stehen. Die Urinprobe sollte am besten innerhalb 30 Minuten - spätestens binnen 2 Stunden verwendet werden. Benutzen Sie die beigefügte Pipette. Geben Sie 4 volle Tropfen (ohne Luftblasen) aus der Pipette in die Öffnung "S" auf der Auftragschale. Bereits nach 30 Minuten (nicht später als 50 Minuten) können Sie das Ergebnis ablesen.

NiereNierentumoren werden durch den zunehmenden Einsatz von Ultraschallgeräten immer häufiger im Frühstadium entdeckt. Oft sind daher heute schon Operationen unter Erhalt der Tumor tragenden Niere möglich.

Der Prostatakrebs ist der häufigste Krebs des alten Mannes. Jährlich sterben etwa 12000 Männer in Deutschland an dieser Erkrankung. Die Therapie ist entscheidend abhängig vom Tumorstadium und vom Alter des Patienten. Das therapeutische Spektrum erstreckt sich vom reinen Beobachten (watchfull waiting) über Hormonbehandlungen, verschiedene Bestrahlungstechniken bis hin zur Operation. Für den Patienten ist hier eine umfassende Aufklärung und Information und schließlich die Empfehlung einer passenden Therapie wichtig.

ProstataÜbergewichtige sterben vermehrt an Prostata-Krebs: Je dicker ein Mann ist, umso höher ist sein Risiko, an Prostata-Krebs zu sterben. Darauf deuten Daten einer prospektiven Studie mit über 280000 Männern. Bei den Männern mit einem BMI zwischen 25 und 30 war die Sterblichkeit um ein viertel höher, bei einem BMI zwischen 30 und 35 um die Hälfte und bei einem BMI über 35 doppelt so hoch wie bei Normalgewichtigen.

Besonders bei jungen Männern (ab dem 40ten Lebensjahr) ist die Früherkennung von entscheidender Bedeutung, denn nur im Frühstadium ist der Prostatakrebs heilbar.

Da der Prostatakrebs im Frühstadium, - wie die meisten Tumorerkrankungen – keine Symptome macht empfehlen wir Männern ab dem 40ten Lebensjahr die erweiterte Krebsfüherkennung einschließlich PSA Bestimmung.

Das Prostata spezifische Antigen (PSA) ist ein im Blut zirkulierendes, nur von der Prostata abgegebenes Enzym. Es eignet sich sehr gut als sogenannter Tumormarker. Mit Hilfe dieses Wertes kann man den Prostatakrebs bereits im Frühstadium erkennen, außerdem eignet sich das PSA hervorragend zur Therapiekontrolle bei bekanntem Prostatakrebs.

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