Phimose – Vorhautverengung
Bei der Geburt kann nur bei ca. 4% der Jungen die Vorhaut zurück gestreift werden, bei ca. 54% ist die Spitze der Eichel zu sehen. Diese scheinbare Verengung ist in diesem Alter völlig normal. Im Alter von ca. 6 Monaten lässt sich bei etwa 20 % die Vorhaut zurückstreifen, bei den dreijährigen in ca. 90%.
Ist die Vorhaut bis zum 3 Lebensjahr nicht zurückstreifbar so könnte eine Behandlung notwendig sein. Je nachdem wie deutlich die Verengung ist kommt eine Behandlung z.B. mit Salben oder aber auch eine operative Therapie in Betracht (Ambulante Operationen). Ist eine Operation erforderlich so können die Eltern ihr Kind während der gesamten Operationsvorbereitung einschließlich der Narkoseeinleitung begleiten.
Kommt es zu entzündlichen Veränderungen an der Vorhaut (Rötung) oder einer Blutung, so sollte die weitere urologische Abklärung erfolgen.
Enuresis (Bettnässen)
In über 90% liegt dem verzögerten „trocken werden“ der Kinder keine organische Ursache zugrunde. Meist handelt es sich um eine langsamere Ausreifung der die Blase versorgenden Nervenbahnen. Eine Behandlung ist hier nur bedingt notwendig.
Wichtig ist jedoch andere, zum Glück sehr seltene, Erkrankungen von Blase und Nieren sicher auszuschließen. Hierzu ist meist nur eine Urin- und Ultraschalluntersuchung – beides für Kinder nicht belastend – notwendig.
Hodenhochstand
Bis zu 6% der männlichen Neugeborenen kommen mit einem ein oder beidseitigen Hodenhochstand zur Welt. Für eine funktionsfähige Spermienbildung im Erwachsenenalter ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung notwendig. Die früher häufig verbreitete Meinung das bis zur Pubertät der Jungen mit einer Behandlung gewartet werden könne ist falsch und kann negative Auswirkungen auf die spätere Zeugungsfähigkeit haben. Besteht der Verdacht eines Hodenhochstandes sollte die erste urologische Untersuchung Ihres Kindes mit Erreichen des ersten Lebensjahres, ggf. auch früher erfolgen. Bei rechtzeitiger Diagnose kann durch eine medikamentöse Behandlung oft eine Operation vermieden werden.
Harnwegsinfekte
Harnwegsinfektionen (Blasen-, oder Nierenbeckenentzündungen) sollten im Säuglings-, Kleinkind- und Kindesalter auf ihre Ursachen hin abgeklärt werden, da bei einem Teil der Kinder behandlungsbedürftige, oft angeborene Fehlbildungen zugrunde liegen können. Die Urin- und Ultraschalluntersuchung können hier ohne Belastungen für Ihr Kind weiteren Aufschluss geben.