Krebsfrüherkennung (m/w/d)

Krebsfrüherkennung

Ab dem 45. Lebensjahr ist für jeden gesetzlich krankenversicherten Mann eine Krebsvorsorgeuntersuchung vorgesehen. Hierbei werden unter anderem die Prostata und der Enddarm mit dem Finger abgetastet. Dadurch können bei ausreichender Übung nur etwa die Hälfte der Carcinome erkannt werden. Kein Wunder, dass die Entdeckungsrate des Prostatakrebses bei der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchung in Deutschland äußerst niedrig ist!

Zahlreiche weitere ärztliche Leistungen, die durchaus empfohlen werden können, sind nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten und dürfen von Ihrer Krankenkasse nicht übernommen werden. Diese Leistungen dürfen daher von uns nicht auf Chipkarte erbracht werden.

Diese sinnvollen Vorsorgeleistungen zur Kontrolle der Harn- und Geschlechtsorgane sind Labor und Ultraschalluntersuchungen welche von uns erbracht werden können.

Durch die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens im Blut (PSA-Wert) kann eine erhebliche Verbesserung der Früherkennung erreicht werden.

Durch eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und der Blase lassen sich frühzeitig sowohl gutartige als auch bösartige Nieren- und Blasenerkrankungen feststellen.

Jungen Männern empfehlen wir bis zum 45. Lebensjahr eine Hodenkrebsfrüherkennung. Hierzu sind eine körperliche Untersuchung und eine Sonografie der Hoden sinnvoll.

Eine urologische Krebsfrüherkennung für Frauen ist in der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchung nicht vorgesehen. Da diese Erkrankungen oft unbemerkt verlaufen, ist eine frühzeitige Diagnostik sinnvoll. Wir bieten hierfür eine Ultraschalluntersuchung der ableitenden Harnwege und eine erweiterte Urindiagnostik an.

In unserer Praxis werden alle urologischen Tumorerkrankungen behandelt. Hierzu zählt die Tumorfrüherkennung, die Beratung zu aktuellen Therapiemöglichkeiten und die Vermittlung an spezialisierte Krankenhäuser, die konservative (medikamentöse) Tumorbehandlung und die Tumornachsorgeuntersuchungen.

Hodentumoren betreffen meistens jüngere Männer. Der Altersgipfel liegt für Seminome bei 37 Jahren, für Nichtseminome bei 28 Jahren. Die Therapie besteht in der Regel zunächst in der operativen Entfernung des Tumor tragenden Hodens. Abhängig von Art und Stadium des Tumors können sich weitere Operationen, eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie anschließen. Die Heilungschancen sind heute sehr gut. Unabhängig von Tumorart und Stadium können weit über 90% der betroffenen Patienten vollständig geheilt werden.

Blasentumoren wachsen in der Regel zunächst symptomlos und fallen oft durch Abgabe von Blut in den Urin erstmalig auf. Die Verdachtsdiagnose kann durch Ultraschall gestellt werden und wird durch eine Blasenspiegelung gesichert. Blasentumore können meistens im Rahmen eines kurzen Krankenhausaufenthaltes mit Hilfe spezieller Techniken (endoskopisch, ohne Schnitt) durch die Harnröhre entfernt werden. Um das Risiko eines Blasentumor Rezidivs (erneutes Auftreten des Tumors) zu verringern können bei ausgewählten Patienten sog. Blaseninstillationen mit Chemotherapeutika (z.B. Mitomycin) oder Immunstimmulantien (z.B. BCG) in unserer Praxis ambulant durchgeführt werden.

Bei fortgeschrittenen Tumoren wird die Blase operativ entfernt. Zusätzlich ist hier oft eine Polychemotherapie vor- oder nach der Operation notwendig. Seit 2022 werden bei metastasierten Blasentumor Erkrankungen auch erfolgreich sogenannte Immuntherapeutika (Atezolizumab, Nivolumab, Pembrolizumab) eingesetzt.

Nierentumoren werden durch den zunehmenden Einsatz von Ultraschallgeräten immer häufiger im Frühstadium entdeckt. Oft sind daher heute laparoskopische und robotisch assistierte Operationen unter Erhalt der Tumor tragenden Niere möglich.
In den letzten Jahren sind zahlreiche neue, zielgerichtete Medikamente entwickelt worden, die an verschiedenen Stellen in die Signalwege des Tumorstoffwechsels eingreifen und so gezielt gegen bösartiges Gewebe wirken. Hierdurch ist heute eine deutliche Verlängerung des Überlebens auch bei metastasierten Nierentumoren möglich. 

Der Prostatakrebs ist der häufigste Krebs des alten Mannes. Jährlich sterben etwa 12000 Männer in Deutschland an dieser Erkrankung. Die Therapie ist entscheidend abhängig vom Tumorstadium und vom Alter des Patienten.

Das therapeutische Spektrum erstreckt sich vom reinen Beobachten (active survellance, watchfull waiting) über sogenannte curative Therapien, die in frühen Stadien das Ziel verfolgen alle Tumorzellen zu entfernen oder zu vernichten (Operation, Bestrahlung), bis hin zu medikamentösen Behandlungen, die beim metastasierten Stadium mit dem Ziel Tumor bezogene Symptome zu behandeln und das Leben zu verlängern eingesetzt werden.

Zunehmend werden im Frühstadium auch lokale Tumor gerichtete Therapien eingesetzt, die allerdings in der Langzeitwirksamkeit noch unerforscht sind. Für den Patienten ist hier eine umfassende Aufklärung und Information und schließlich die Empfehlung einer passenden Therapie wichtig.

Bei einem Rezidiv (Rückfall) sind in einigen Fällen lokale Therapien (gezielte Bestrahlung, Operation) möglich und können die weiterhin standardmäßig eingesetzte Hormonentzugsbehandlung vermeiden oder zumindest hinauszögern. Bei nachlassender Wirkung der Hormonentzugsbehandlung stehen jetzt weitere lebensverlängernde Medikamente (neue antihormonelle Substanzen, Abirateron, Apalutamid, Enzalutamid,Darolutamid) zur Verfügung. Bei sehr aggressiven und weit metastasierten Prostatakarzinomen werden Chemotherapeutika (Docetaxel, Cabazitaxel) oder der PARB Inhibitor Olaparib und bei schmerzhaften Metastasen palliative (die Erkrankung lindernde) Bestrahlungen eingesetzt. Zunehmend sammelt man bei nicht heilbaren, fortgeschrittenen Prostatatumoren auch Erfahrungen mit Radio Liganden Therapien. (Radioaktiv beladene Antikörper, die sich an die Oberfläche von Prostatakarzinom Zellen binden).

Besonders bei jungen Männern (ab dem 40ten Lebensjahr) ist die Früherkennung von entscheidender Bedeutung, denn nur im Frühstadium ist der Prostatakrebs heilbar.

Da der Prostatakrebs im Frühstadium, - wie die meisten Tumorerkrankungen – keine Symptome macht empfehlen wir Männern ab dem 40ten Lebensjahr die erweiterte Krebsfüherkennung einschließlich PSA Bestimmung.

Das Prostata spezifische Antigen (PSA) ist ein im Blut zirkulierendes, nur von der Prostata abgegebenes Enzym. Es eignet sich sehr gut als sogenannter Tumormarker. Mit Hilfe dieses Wertes kann man den Prostatakrebs bereits im Frühstadium erkennen, außerdem eignet sich das PSA hervorragend zur Therapiekontrolle bei bekanntem Prostatakrebs.

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